Studienbereich Informatik wird immer stärker

20.02.2018

MINT-Fächer bleiben beliebteste Fächergruppe, Zahl der Studierenden steigt weiter an

Immer mehr junge Leute nehmen ein Studium auf – besonders häufig in den zukunftsweisenden MINT-Berufen. 2016 beginnen insgesamt 867.472 Studienanfängerinnen und Studienanfänger im 1. Fachsemester ein Studium in Deutschland und damit 11.072 (+ 1 %) mehr als im Jahr zuvor. Davon entfallen auf die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften 243.732 neue Studierende und auf die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften 107.136 Studierende. Auf die MINT-Studiengänge verteilen sich damit insgesamt 350.868 Studienanfängerinnen und -anfänger. Die MINT-Fächer bleiben daher mit über 40 % die Fächergruppe mit dem größten Anteil an Studierenden im 1. Fachsemester. (Alle im Folgenden genannten Daten zu Studienanfängerinnen und -anfängern beziehen sich auf diesen Datensatz.)

Die für die Digitalisierung zentralen Studienbereiche Informatik und Elektrotechnik/Informationstechnik weiter auf dem Vormarsch

2008 startete auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“ Die mittlerweile mehr als 250 Paktpartner ermutigen junge Frauen durch verschiedenen Maßnahmen für ein Studium im MINT-Bereich. Das Engagement im Netzwerk von „Komm, mach MINT.“ und weiteren Initiativen zeigt Erfolge:

Im Studienbereich Informatik steigen die Zahlen der Männer (54.094) und Frauen (18.123) weiter an und erhöhen sich 2016 gegenüber dem Vorjahr bei den Studienanfängern um +3 % und bei den Studienanfängerinnen um fast +7 %. Damit liegt der prozentuale Anteil von Frauen unter den Erstsemestern erstmals bei über 25 % und damit so hoch wie nie zuvor. 2008, beim Start von „Komm, mach MINT.“ lag der Frauenanteil noch bei unter 20 %.

Auch der Studienbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, der im Vergleich zu den anderen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen deutlich geringere Frauenanteile aufweist, entwickelt sich weiter positiv. Seit 2008 hat sich der Frauenanteil an den Studienanfängerinnen von unter 10 % auf immerhin 16 % (4.508) in 2016 erhöht und erreicht damit Maximalwerte bei Anzahl und Anteil der weiblichen Erstsemester.

Im Studienbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik sowie im Bauingenieurwesen gingen die Gesamtzahlen sowohl bei den Männern wie bei den Frauen zurück. Da die Zahl der Frauen in beiden Studienbereichen weniger stark sank als die der Männer, führte dies gar zu leichten Steigerungen bei den Frauenanteilen in beiden Studienbereichen. Sie liegen 2016 in Maschinenbau/Verfahrenstechnik bei fast 22 % und im Bauingenieurwesen bei gut 30 %.

In der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften ergibt sich durch die Änderung in der Fächersystematik aus 2015 (das Studienfach Informatik gehört seitdem zur Fächergruppe Ingenieurwissenschaften) mittlerweile eine nahezu paritätische Verteilung von Frauen (49 %) und Männern (51 %) im 1. Fachsemester. Bezogen auf die einzelnen Studienbereiche schneiden insbesondere Mathematik und Chemie mit Frauenanteilen von 48 % und 46 % besonders gut ab.

Einzig der Studienbereich Physik/Astronomie weist einen für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich niedrigen Frauenanteil von 34 % auf, der sich im Vergleich zu 2015 jedoch um einen Prozentpunkt erhöht hat.

Auch Absolventinnenzahlen steigen weiter an

Erfreulich ist der Anstieg an Absolventinnen im Studienbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Wenn auch auf niedrigem Niveau, so konnte dieser seit 2008 zumindest um rund zwei Prozentpunkte gesteigert werden und erreicht 2016 mit gut 11 % einen neuen Höchststand.

Ebenfalls ein Plus verzeichnet der Studienbereich Informatik. Der Frauenanteil unter den Absolventinnen erhöhte sich um +0,5 % von 17,7 % in 2015 auf 18,2 % in 2016. Beide Studienbereiche tragen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Rahmen der Digitalisierung bei. Mit fast 4.600 Informatik-Absolventinnen und 1.700 Absolventinnen der Elektrotechnik/Informationstechnik stehen dem Arbeitsmarkt so viele Absolventinnen aus beiden Bereichen zur Verfügung wie nie zuvor.

Das Bauingenieurwesen erreichte mit über 30 % einen neuen Höchststand an Absolventinnen. Ähnliches gilt für den Studienbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik, der mit einem Absolventinnenanteil von fast 20 % in 2016 seinen bislang besten Wert verzeichnet.

Seit 2016 zählt der Studienbereich Informatik bei den Studienabschlüssen nicht mehr zur Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften, sondern zu den Ingenieurwissenschaften. Damit steigt der Frauenanteil in der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften insgesamt im Prüfungsjahr 2016 sprunghaft auf 48,6 % an.

Weitere Informationen zu den Frauenanteilen in MINT-Studiengängen bekommen Sie über folgenden Link: www.komm-mach-mint.de/Service/MINT-Datent-Tool

Über „Komm, mach MINT.“

Der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“  führt die Kompetenz von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartnern und Medien zusammen, um das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft zu verändern. „Komm, mach MINT.“ ist Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung „Aufstieg durch Bildung“ und wurde 2008 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Ziel gestartet, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Berufskarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen.

Die Geschäftsstelle von „Komm, mach MINT.“ ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. angesiedelt. Der Verein fördert bundesweit die Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie Vielfalt als Erfolgsprinzip in Wirtschaft, Gesellschaft und technologischer Entwicklung.

Pressekontakt

Portrait Christina Haaf
Christina Haaf Öffentlichkeitsarbeit
eMail · 0521 106-7238
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