Studienanfängerinnen sorgen für deutlichen Zuwachs in den Ingenieurwissenschaften

26.11.2009

Der seit 2007 wieder zu verzeichnende Anstieg der Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) setzt sich auch 2008 fort. Hierbei sind insbesondere die Ingenieurwissenschaften ausschlaggebend. So sind von den 97.784 Studierenden im ersten Fachsemester der Ingenieurwissenschaften mittlerweile 21.373 weiblich. Somit haben sich 16, 3 % mehr Frauen als im letzten Jahr für ein Ingenieurstudium entschieden. Im Vergleich dazu liegt die Steigerungsquote der Männer bei 12,6 %. Die Steigerungsrate von insgesamt 13,4 % ist also den Frauen zu verdanken.

In den einzelnen Fachbereichen zeigt sich das noch deutlicher. So gibt es in 2008 19, 8 % mehr Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Bauingenieurwesen als im letzten Jahr. Ausschlaggebend für diesen Zuwachs sind 27, 8 % mehr Studienanfängerinnen als 2007. Im Vergleich dazu starteten nur 17 % mehr Männer ein Bauingenieurstudium. Ganz vorne liegt auch der Maschinenbau. Mit über 1.000 Studienanfängerinnen mehr als im letzten Jahr, ist dies der stärkste Anstieg in absoluten Zahlen.

Ein klares Argument für eine verstärkte Wahl technischer Studienfächer seitens der Frauen liefern die sinkenden Arbeitslosenzahlen, die bei den Ingenieurinnen trotz der niedrigeren Ausgangszahlen immer höher lagen als bei den Männern. Dieser Abstand hat sich rapide verringert. Die Arbeitslosenquote von Ingenieurinnen, die in den letzten Jahren immer um die 20 % lag, liegt 2008 nur noch bei 6,8 %. Solche positiven Signale seitens des Arbeitsmarktes sind wichtig, um Frauen zu zeigen, welche Chancen und Berufsperspektiven sie in den technischen Berufen haben.

In den Naturwissenschaften sieht das Bild anders aus. Während in der Physik, der Mathematik und der Chemie die Anteile der Frauen nicht so stark gestiegen sind, wie die der Männer, zeigt sich in der Informatik ein ähnlicher Trend wie in den Ingenieurwissenschaften. 21 % mehr Studienanfängerinnen als im letzten Jahr lassen die Gesamtzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger um insgesamt 11, 3 % steigen.

Diesen positiven Trend weiter zu verstärken ist jetzt wichtig. Angesichts der sehr differenzierten Entwicklung muss genau überprüft werden, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um gezielt in den Bereichen anzusetzen, in denen Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Denn jetzt zeigen die gemeinsamen Anstrengungen Erfolge. Die Website des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen www.komm-mach-mint.de bietet einen Überblick über erfolgreiche Maßnahmen. An die 600 Projekte sind auf der Projektlandkarte verzeichnet, mit denen bislang über 55.000Frauen erreicht wurden. Nur durch gezieltes Handeln kann dem Mangel an weiblichen Fachkräften nachhaltig entgegengewirkt werden.

Detailliertere Zahlen und speziell aufbereitetes Datenmaterial werden auf www.komm-mach-mint.de/Startseite/Daten-Fakten/MINT-Studium/2008 zur Verfügung gestellt. Im Fokus stehen dabei Studienanfängerinnen und Studienanfänger sowie Absolventinnen und Absolventen aus ausgewählten MINT-Bereichen.

"Komm, mach MINT." - der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien soll das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft verändern, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Karrieren in der Wirtschaft gewinnen. "Komm, mach MINT." ist Bestandteil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung "Aufstieg durch Bildung".

Pressekontakt

Portrait Christina Haaf
Christina Haaf Öffentlichkeitsarbeit
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